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Internationale Deutsch Jüngstenmeisterschaft der Optimisten Klasse auf dem Gardasee

Wie die Überschrift schon vermuten lässt war die Regatta für eine „Deutsche Meisterschaft“ ziemlich international, angefangen von dem Austragungsort in Italien bis hin zu dem Teilnehmerfeld, welches zu einem sehr großen Teil aus anderen Ländern angereist ist.
Aber jetzt von Anfang an...

Die Anreise musste mangels Urlaub ohne meinen Vater stattfinden. Meine Mutter, meine Schwester und ich haben uns im Wohnmobil mit dem Opti auf dem Fahrradträger eine Woche vor Beginn der Meisterschaft auf den Weg über die Alpen gemacht. Erste Station war der Winterskiort Söll kurz hinter der österreichischen Grenze, das war eine Fahrt von 30° Sonnenschein in 19° Dauerregen – Urlaub ist eigentlich andersherum. Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Torbole am Gardasee, am Tage 30°C und in der Nacht zum Teil heftige Gewitter. Beginn des Vortrainingslagers war am Mittwoch. Von den 8 Brandenburger Teilnehmern haben 7 an den Trainingsmaßnahmen teilgenommen. Am Vormittag konnten wir die erste Trainingseinheit bei 3 Windstärken aus Nord durchführen. Dabei ist mir leider mein Trainingssegel an der Spriet ausgerissen. Nach einer Mittagspause (Anmerkung meiner Mutter „in der MittagsHITZE!“), in der meine Mutter mit dem Fahrrad zum Segelmacher gefahren ist um das Segel reparieren zu lassen, setzte die Ora am Nachmittag zur zweiten Einheit mit 4-5 Windstärken aus Süden ein. Für den ersten Tag war es recht anstrengend, hat aber sehr viel Spaß gemacht. Am Donnerstag waren die gleichen Windverhältnisse und wir konnten wieder die geplanten Trainingseinheiten durchführen. Am Freitagvormittag war die Vermessung angesetzt, vor der es mich ein wenig grauste. Ich hatte aber Glück beim Kartenziehen und musste nicht in die Komplettvermessung (alle Teilnehmer, die eine Dame gezogen haben hatten die A-Karte). Die Nachmittagseinheit ist wegen Gewitter ausgefallen, welches bis in die Nacht hinein schwer getobt und uns den Schlaf geraubt hat. Am Samstag konnten wir wegen des Wetters erst Nachmittags auslaufen, mussten jedoch nach anderthalb Stunden wegen einem erneut aufziehendem Gewitter blitzartig den See verlassen. Dank der Erfahrung und der guten Beobachtung unserer Trainer, Christian und Marko haben wir es rechtzeitig an Land geschafft. Sonntag war eigentlich frei aber 4 von uns haben wegen der Ausfälle an den Vortagen noch eine Zusatzrunde gedreht. Am Abend war die Eröffnungsfeier, wobei die 304 Teilnehmer aus 23 Nationen unter ihren jeweiligen Flaggen vom Vereinsgelände an den See gezogen sind. Hier gab es von den Offiziellen eine Menge italienisches und englisches Blabla. Unter den Teilnehmern befanden sich neben den deutschen Seglern, die sich für diese Regatta qualifiziert haben, auch viele Segler aus den WM Kadern anderer Nationen, was sich letztlich auch in den Ergebnisse gezeigt hat. Nur 16 Deutsche waren unter den besten 75 Seglern (Gold Fleet). In den Wettfahrttagen waren die Wetterbedingungen gut bis sehr gut. Es wurde um die Ora (4-6 Windstärken aus Süd) auszunutzen immer erst um 13 Uhr gestartet, wodurch wir jeden Tag ausschlafen konnten. Nach 8 Wettfahrten in drei Tagen wurden wir in 4 etwa gleich große Fleets eingeteilt. Ich habe es in das dritte (Bronze Fleet) geschafft. Nach weiteren 4 Wettfahrten (zwei Tage) war die Deutsche Meisterschaft vorbei. Ich bin 220ster geworden, womit ich bei diesem Teilnehmerfeld zufrieden bin – allerdings wäre beim nächsten Mal sicher mehr drin.
Insgesamt war es eine super Erfahrung die ich nicht missen möchte. Ich habe viel gelernt, z.B. dass auch die amtierenden Weltmeister Fehler machen (und dadurch ihren Sieg verschenken), diese Fehler verglichen zu meinen aber ein wenig weiter vorn stattfinden. Wir hatten in der Brandenburger Gruppe neben dem Segeln auch viel Spaß an Land bei super Wetter, italienischem Eis und leckerer Pizza.
Die nächste Deutsche Meisterschaft 2019 findet in Plau am See statt - ich hoffe, dass ich auch 2019 wieder dabei sein werde.
Euer Henrik